Pressemitteilungen
Der LEA Hamburg kritisiert den von der ver.di Landesgruppe Hamburg initiierten Streik am Rosenmontag in Kitas auf schärfste!
„Der LEA setzt sich seit jeher für die Verbesserung der Qualität an Kitas in Hamburg ein“ äußert Vorstandsmitglied Ellen Pietzarka und ergänzt: „damit geht natürlich auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das Personal einher.“
Dazu hat der LEA erst kürzlich ein vorläufiges Positionspapier zur Qualität in Kitas veröffentlicht.
„Der LEA hat bezüglich der Forderungen von ver.di in den aktuell gestarteten Tarifverhandlungen zur Berücksichtigung der mittelbaren Pädagogik und der Aufwertung des Berufsfeldes seine Unterstützung signalisiert“, ergänzt Vorstandsmitglied Viola Riedel.
Nicht nachvollziehbar ist für uns Eltern allerdings,
- dass, innerhalb der aktuellen Tarifverhandlungen öffentlich vom Streik als letztes Mittel gesprochen wurde, in Hamburg aber bereits nach dem ersten Verhandlungstag auf dieses zurückgegriffen wird. Dies auch noch, in der ohnehin für alle belastenden Pandemie.
- dass, mit dem Streiken am Rosenmontag am Ende für die Kinder eines der in Corona-Zeiten wenigen Feste im Kita-Jahr negativ beeinflusst wird ohne, dass sich mit diesem Datum ein erkennbarer Nutzen in Bezug auf den Streik abzeichnet.
- dass, nicht zeitnah mit entsprechender Vorlaufzeit klar und transparent kommuniziert wurde, um das Vorgehen für alle nachvollziehbar darzustellen.
„Dass es sich bei dem heutigen (Rosenmontag, 28. Februar) Vorgehen in Bezug auf die Durchführung um ein Missverständnis handelte, mag natürlich sein“ fasst Vorstandsmitglied Sven Gräpel zusammen und führt weiter aus: „es bleibt allerdings fraglich, ob in Pandemiezeiten und zu Beginn der Tarifverhandlungen auch ein Streiken vereinzelter Mitarbeiter*innen gerechtfertigt ist.“
Aufgrund des Fachkräftemangels, des im Winter ohnehin höheren Krankenstandes und der sich durch die Pandemie ergebenden dünneren Personaldecke kann auch das Fehlen einzelner Mitarbeiter*innen zu Engpässen in der Personalplanung führen ist der LEA überzeugt.
Der LEA Hamburg ruft ver.di daher auf, transparenter zu kommunizieren und von Streiks abzusehen.
Stattdessen sollte auf ein gemeinsames Bemühen aller Beteiligten gesetzt werden.
Denn gute Qualität in Kitas geht alle an – für die Zukunft unserer Gesellschaft!
Der LEA setzt sich seit über einem Jahr für den zusätzlichen Einsatz der sogenannten Lolli-Tests in Hamburger Kitas ein. Dass die Sozialbehörde diese nun kurzfristig bestellen wird, begrüßen wir sehr. Wir sind jedoch der Meinung, dass dieser Schritt schon längst überfällig war.
Lolli-Tests als zusätzliche Möglichkeit – Nasentests bevorzugt nutzen
Wir sind uns dessen bewusst, dass der Begriff Lolli-Test der Durchführung des Tests nicht gerecht wird. Auch das Entnehmen eines Mundabstriches bei Kindern kann herausfordernd sein.
Wir sind aber davon überzeugt, dass es einige Familien geben wird, die bei ihren Kindern einen Mundabstrich besser als einen Nasenabstrich abnehmen können.
Unsere Hoffnung ist, dass durch die Möglichkeit der Nutzung von Lolli-Tests mehr Familien ihre Kinder vor dem Besuch der Kita testen, auch wenn ggf. durch die Art der Probenentnahme etwas ungenauere Ergebnisse möglich sind.
Respektvoller Umgang mit unterschiedlichen Meinungen
Zurzeit gilt an Hamburger Kitas keine Testpflicht für Kinder, aber
BITTE testen sie ihre Kinder um den Schutz der Gesundheit aller
in den Einrichtungen zu ermöglichen.
Derzeit liegen keine genauen Zahlen vor, wie viele Eltern ihre Kinder vor dem Besuch der Kita testen. Uns erreichen aber Rückmeldungen, dass sich viele Familien ihrer Verantwortung bewusst sind und ihre Kinder so regelmäßig wie möglich testen.
Wir gehen davon aus, dass es in vielen Einrichtungen Familien gibt, welche das Testen ihrer Kinder kategorisch ablehnen. Das ist für die Eltern, die ihre Kinder regelmäßig testen, sicherlich nicht einfach. Hier gilt aber auch, wie immer, respektvoll mit anderen Meinungen umzugehen und sich über jede zusätzliche Familie zu freuen, die sich im Zeitverlauf doch noch dazu entschließt ihre Kinder zu testen.
Darüber hinaus gibt es aber auch Familien die mit der Testsituation überfordert sind. Diese brauchen Unterstützung. Eine Möglichkeit könnte der Austausch vor Ort zwischen Eltern mit guten Erfahrungen in der Umsetzung der Tests und den Eltern sein, welche Hilfe benötigen. Hierbei könnte auch das Personal unterstützen und pädagogische Fachkenntnisse einfließen lassen. Voraussetzung ist eine offene und ehrliche Kommunikation miteinander. Das bedarf zwar Zeit, wir sind uns aber sicher, dass von dem Ergebnis am Ende alle profitieren.
Daher unsere Bitte an alle:
- Testen Sie ihre Kinder vor dem Besuch der Kita.
- Wenn Sie Hilfe bei der Umsetzung brauchen sprechen sie dies offen an.
- Unterstützen Sie andere Familien wenn diese um Hilfe bitten.
Wir können die Pandemie nur gemeinsam überstehen – mit Herz und Verstand
Am kommenden Donnerstag öffnet in Hamburg ein Impfzentrum für Kinder. „Wir freuen uns, dass allen Familien, die sich eine Möglichkeit zur Impfung der 5-11jährigen wünschen, dafür neben dezentralen Anlaufstellen wie bei den Kinderärzten nun auch ein zentraler Ort von der Stadt zur Verfügung gestellt wird“ äußert sich Christian Schulze vom erweiterten Vorstand des LEA.
Der LEA ist die gesetzliche Vertretung der Eltern und Kinder in den Kita- und GBS-Einrichtungen. „Somit vertreten wir als Vorstand grundsätzlich eine heterogene Gruppe, welche die Vielfalt der in der Elternschaft vertretenen Meinungen abbildet“ erklärt Vorstandsmitglied Ellen Pietzarka. „Bei einem in den Familien so stark diskutierten Thema wie dem Impfen gegen Covid-19 bei Kindern, können wir uns als LEA nicht eindeutig positionieren,“ fügt Vorstandsmitglied Sven Gräpel hinzu und betont „wir geben allen in unserem Gremium vertretenen Familien eine Stimme und die ist vielfältig.“
Eine vom LEA gerade durchgeführte Abfrage unter den Eltern macht deutlich, dass sich neben Befürwortern der Impfung für Kinder gegen Covid-19 bei 5-11jährigen auch noch viele Eltern unsicher sind oder diese ablehnen. „Die Gründe für diese Positionen sind vielschichtig“ spricht Vorstandsmitglied Viola Riedel an und führt weiter aus: „Neben der Sorge vor einer schweren Erkrankung mit Covid-19 auf der einen oder einer Folge der Impfung auf der anderen Seite, steht bei manchen Familien auch ein sozialer Aspekt, wie der Wegfall von Quarantänen im Vordergrund.“
Vielen Eltern fehlt es noch an Informationen oder sie brauchen noch Zeit um sich bei diesem Thema zu positionieren. „Eine Entscheidung für oder gegen das Impfen von Kindern birgt die Herausforderung, dass sich in den meisten Fällen zwei Elternteile einig werden müssen“ gibt Kevin Prasse vom erweiterten Vorstand zu bedenken und ergänzt „es ist daher etwas anderes, ob ich mich als Einzelperson entscheide oder diese Entscheidung für mein Kind treffe.“
Obwohl in der Elternschaft derzeit noch viele verschiedene Meinungen vorherrschen, lässt sich eines sicher sagen – das Thema bewegt die Eltern und sie versuchen, die aus ihrer Sicht bestmögliche Entscheidung für ihre Kinder zu treffen.