Die Landespressekonferenz am Dienstag, 6. Juni stand unter dem Thema: „Hamburg sichert Fachkräftenachwuchs für Kitas“. Durch die Schul- und Sozialbehörde wurde ein Maßnahmenkatalog vorgestellt, der dazu beitragen soll, künftig mehr Nachwuchs an Fachkräften zu gewinnen. Diesem Maßnahmenkatalog liegt eine aktuell modifizierte Vereinbarung zwischen Sozialbehörde und Kita-Verbände zugrunde.

Der Landeselternausschuss für Kindertagesbetreuung in Hamburg (LEA) begrüßt die getroffenen Vereinbarungen zwischen Kita-Verbänden und Sozialbehörde, die dazu führen sollen, die Betreuung von Krippenkindern in Hamburg früher als geplant zu verbessern.

 „Jetzt wird gut anderthalb Jahre früher damit begonnen, die Weichen für die Verbesserung der Fachkräfte-Kind-Relation im Krippenbereich zu stellen, als in der Eckpunktevereinbarung aus 2014 fest gezurrt wurde. Das ist ein wichtiger Schritt, der den Kleinsten zugutekommen wird“, sagt LEA-Vorstandsmitglied Tobias Joneit.

„Die finanziellen Mittel werden vom Hamburger Senat zur Verfügung gestellt, damit die Kitas weitere Personaleinstellungen vornehmen können. Jetzt heißt es hoffen, dass sich genügend qualifizierte Bewerber und Bewerberinnen finden lassen, um diese Stellen auch zu besetzen“, merkt Angelika Bock, Leitung der LEA-Geschäftsstelle an.

Das vorgestellte Maßnahmen-Paket umfasst neben dem vorgezogenen Start des verbesserten Krippenbetreuungsschlüssels auch eine Aufstockung der Ausbildungsplätze und Maßnahmen, um das Berufsfeld für Interessierte attraktiver zu gestalten. „Dies sind wichtige Schritte dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“ wirft LEA Vorstandsmitglied Michael Thierbach ein. Tobias Joneit ergänzt: „In diesem Zusammenhang ist es gut, dass es jetzt endlich auch in Hamburg zu einer tragbaren Lösung zwischen Verbände und Behörde gekommen ist, um die im letzten Jahr getroffene Tariferhöhung zu refinanzieren“.

„Unser Ziel bleibt ein Krippenschlüssel von 1 zu 3, den auch unabhängige Wissenschaftler empfehlen“, so Michael Thierbach und fügt hinzu: „Auch wir wissen, dass sich dieser nicht von heute auf morgen erreichen lässt. Aber es ist wichtig, dies in Angriff zu nehmen – je früher desto besser. Hamburg soll endlich die rote Laterne bei der Krippenbetreuung der westdeutschen Länder abgeben“.

Bei allem Lob für die erreichten Ergebnisse darf aber auch ein kritischer Blick nicht fehlen: „Nicht nur in der Krippe brauchen wir Verbesserungen. Auch in den Elementargruppen und an den GBS-Standorten müssen sich mehr Fachkräfte um unsere Kinder kümmern“, sagt Angelika Bock. „Zudem brauchen die Erzieher mehr bezahlte Zeit für mittelbare pädagogische Arbeit.“

Der LEA wird, wie in der Eckpunktevereinbarung (DS 20/13847; Punkt 5) vorgesehen, die anstehenden und die weiteren Schritte zur Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation im Krippen- und Elementarbereich weiter begleiten.

Die von der Familienminister-Konferenz beim Bund angemahnten finanziellen Unterstützungen sind weitere Schritte, um die Kinderbetreuung in Hamburg und in Deutschland zu verbessern. Hier heißt es darauf zu achten, dass die Mittel dann auch so verwendet werden, wie es im jeweiligen Bundesland erforderlich ist.

Tobias Joneit mahnt: „Wenn zusätzlicher Gelder aus Berlin kommen, soll dies nicht dazu führen, dass Hamburg seine eigene Investitionen zurückschraubt. Zusätzlich bedeutet nicht, dass verrechnet, sondern dass der Betrag noch dazu genommen wird!“