Der Landeselternausschuss Kindertagesbetreuung Hamburg (LEA) begrüßt ausdrücklich die von den Regierungsparteien und der Schulbehörde geäußerte Gesprächsbereitschaft mit der Initiative.

„Die hohe Anmeldequote für die Ganztagsbetreuung an Schulen zeigt deutlich, wie viele Menschen auf dieses Angebot angewiesen sind. Es sagt allerdings noch nichts darüber aus, ob die dortigen Verhältnisse auch den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden“, sagt LEA Vorstandsmitglied Angelika Bock, die während der Anhörung dabei war. „Die Volksinitiative hat im Schulausschuss eindrucksvoll dargestellt, dass es hierbei deutliche Nachbesserungen geben muss und der Blick aufs Kind bisher zu wenig beachtet wurde. Insbesondere die räumliche Ausstattung mit vorwiegend Klassenzimmern entspricht nicht den tatsächlichen Bedürfnissen von Kindern, die einen Großteil ihrer Freizeit und Kindheit nun dort verbringen.“

Tobias Joneit, der die Ganztags-AG im LEA leitet und ebenfalls Mitglied des Vorstands ist, ergänzt: „ Wir bekommen immer mehr Rückmeldungen von Eltern und Erziehern, dass es so nicht weitergehen kann. Die Arbeitsplätze sind so unattraktiv, dass nahezu kein Fachpersonal mehr in diesem Bereich zu akquirieren ist. Hinzu kommen hohe Krankheitsstände, die kaum noch aufgefangen werden können und den Ursprung auch in den Rahmenbedingungen vor Ort haben.“

„Bereits im vergangenen Jahr haben wir im Rahmen des Runden Tisches GBS die Schulbehörde darauf angesprochen, dass eine bessere Verzahnung zwischen Vor- und Nachmittag wünschenswert ist. Die BSB wollte die rechtlichen Voraussetzungen abklären und nach Lösungen suchen“ wirft Angelika Bock ein.

Der LEA appelliert daher an den Senat, die Forderungen der Volksinitiative ernst zu nehmen und Verbesserungen umzusetzen, die dringend notwendig sind.

“Auch wenn Senator Rabe immer wieder öffentlich betont, dass der Ganztag an Schulen ein Erfolgsmodell sei, zeigen sich nun mal deutliche Schwachstellen, auf die auch wir als LEA bereits hingewiesen haben und die man nicht mehr ignorieren kann“, sagt LEA-Vorstandsmitglied Christian Dietz. „Besonders im Hinblick auf das Thema Inklusion, die auch die Integration von Flüchtlingskindern beinhaltet, bedarf es einer möglichst zeitnahen Umsetzung der Forderungen der Initiative.“

Der LEA unterstützt die Initiative „Guter Ganztag“ seit Anbeginn und wird auch weiterhin die notwendigen Verbesserungen einfordern.