LEA Hamburg äußert sich in seiner aktuellen Pressemitteilung zum Warnstreik auch in Hamburger Kitas

  • Verständnis für berechtigte Forderungen
  • Gemeinsam mit Eltern – aber nicht „auf den Rücken“ der Eltern
  • Soziale Berufe weiterhin aufwerten

Am Donnerstag, 24. September erreichte uns die Nachricht, dass die Gewerkschaften für Montag 28. September 2020, zu einem ganztägigen Warnstreik im Öffentlichen Dienst in Hamburg aufrufen.

Davon betroffen auch Hamburger Kitas von fünf Trägern (Arbeiter-Samariter-Bund, Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas gGmbH, Hamburger Schulverein 1875 e. V., Rudolf-Ballin-Stiftung und des Studierendenwerkes).

„Die corona-bedingten Kita- und Schulschließungen der letzten Monate haben Eltern und Kinder an die Grenze der Belastbarkeit gebracht - oft darüber hinaus. Auch die Geduld von Kollegen und Arbeitgebern war (und ist) am Ende“, so LEA-Vorstandsmitglied Michael Thierbach. „Warn-Streiks wecken nun negativen Erinnerungen. Das führt bei vielen zu Unsicherheit aber auch Wut.“

„Wir haben vollstes Verständnis für die Forderungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst, zu denen auch Mitarbeiter*innen der Hamburger Kitas gehören, angemessen bezahlt zu werden und eine Wertschätzung für ihre Arbeit zu erfahren“ so LEA Vorstandsmitglied Manuela Pilz-Ertl und ergänzt: „Trotzdem finden wir es falsch, dass diese berechtigten Forderungen derzeit auf den Köpfen vieler Hamburger Eltern ausgetragen werden. Durch die Corona Krise in diesem Jahr hatten sie bereits monatelang mit geschlossenen Kitas zu kämpfen und auch zukünftig drohen Einschränkungen, die Infektionszahlen steigen bereits wieder.

LEA Vorstandsmitglied Viola Riedel fügt hinzu „Als LEA haben wir die Aufwertungskampagne unterstützt und tun dies auch weiterhin. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass der Erzieherberuf attraktiver werden muss in Bezug auf Arbeitsbedingungen und -zeiten.“

„An die Gewerkschaften ver.di und GEW appellieren wir, sich solidarisch mit den Hamburger Eltern zu zeigen, die Kitas aus der Streikrunde rauszunehmen und an die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst, sich mit den Verhandlungspartner*innen schnellstmöglich nicht nur an den Tisch zu setzen, sondern endlich auch ein Angebot zu unterbreiten“ so David Korte, ebenfalls LEA Vorstandsmitglied
„Wir fordern die Gewerkschaften auf, die Eltern an ihre Seite zu holen. Für gemeinsame Aktionen besteht durchaus eine große Bereitschaft. Neue Streiks hingegen üben wieder nur Druck auf die Eltern aus, den sie nicht weitergeben können. Nicht zuletzt wird es abermals auf dem Rücken der Kinder ausgetragen“, gibt LEA Vorstandsmitglied Manuela Pilz-Ertl zu bedenken.



Hintergrund: Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat. Die Laufzeit eines neuen Tarifvertrags soll ein Jahr betragen. Die Länder weisen die Forderungen als überzogen zurück.
Am 1. September fand die erste Verhandlungsrunde in Potsdam statt. Die kommunalen Arbeitgeber bestanden auf den Start. Das Angebot der Gewerkschaften den Termin um ein halbes Jahr zu verschoben, wurde nicht aufgegriffen. Der Auftakt verlief aus Sicht der Gewerkschaften enttäuschend.

Die zweite Runde folgte am 19. / 20. September und brachte ebenfalls keinen Fortschritt. Problem u. a. seitens Arbeitgeber gibt es weiterhin kein Angebot.

Die dritte Runde der Verhandlungen soll am 22. / 23. Oktober stattfinden.

Weitere Infos auf der LEA Homepage in unseren Beiträgen:

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